Ist ein USB Stick der defekt oder kaputt ist immer rettbar ?

Ein Defekt oder Ausfall eines USB Stick kündigt sich im Vorfeld nur sehr selten an. Oftmals bemerken Anwender erst beim erneuten anstecken des Speichersticks, dass dieser kaputt ist und es offensichtlich keine Möglichkeit mehr gibt auf die gespeicherten Daten zugreifen zu können.


Typische Fehlerbilder:

  • Es erscheint eine Aufforderung zur Formatierung des Laufwerks
  • Nach Bestätigung zur Formatierung erscheint die Meldung das eine Formatierung nicht möglich ist
  • Gerät wird nicht mehr erkannt, weder Herstellername noch Speicherkapazität oder Laufwerksbuchstabe

USB Stick defekt oder kaputt = Checkup:

Sehr häufig verhält es sich bei Flash-Datenspeichern so, dass ein Ausfall oder Defekt plötzlich und unerwartet eintritt. Auch kündigt sich solche Ausfälle im Vorfeld nicht an, von daher gibt es für den Anwender in der Regel keinerlei Indizien, dass ein Ausfall des Flash-Speichers zu erwarten ist.


Möglichkeiten den USB Stick auf einen Defekt oder Ausfall zu überprüfen

Um überprüfen zu können ob ein USB Stick einen Defekt an der Hardware aufweist, muss man nachfolgende Punkte überprüfen:

1. Sicherstellen, dass sich der Controller-Chip des Sticks noch ordnungsgemäß meldet

Unter der Verwendung eines Microsoft Universaltreibers wird häufig ein "USB Flash Disk Device" erkannt. Dies ist ein Indiz, dass der Controller des Datenstifts sich noch meldet und das Gerät als dass ausweist was er ist. In Fällen in denen ein Defekt am Speichercontroller des Sticks vorliegt, erkennt das Betriebssystem zwar, dass ein Gerät angeschlossen wurde, es kann jedoch nicht definieren was es ist, da der Controller im Stick aufgrund eines Defekts nicht mitteilen kann was er ist. Somit erkennt das Betriebssystem zwar, dass etwas angeschlossen ist, kann es jedoch nicht identifizieren.

Ähnliches gilt für alle Datensticks bei denen das Betriebssystem nach anstecken des Geräts den Anwender dazu auffordert dass das Speichergerät zunächst formartiert werden muß um es benutzen zu können. Auch dies ist ein klassisches Indiz für einen defekten Controller-Chip im Stick. Folgt man dieser Meldung, erhält man im Anschluß die Meldung, dass die Formatierung des Geräts nicht durchgeführt werden kann. Was bei einem kaputten Controller deswegen der Fall ist, dass der logische Zugriff auf die Datenebene verwehrt bleibt. Bevor man diese Meldung also achtlos bestätigt sollte man sich zweimal überlegen was man tun möchte. Besser ist es in solchen Fällen zunächst zu einer Rettungssoftware zu greifen und zu versuchen ein Image der Dateninhalte zu erzeugen.

Gelingt dies nicht, dann bleibt nur noch eine Option:


2. Reinigen der Anschlußkontakte

Staubrückstände und Ablagerungen an den Anschlußkontakten des Sticks sammeln sich im Zuge der Zeit sehr häufig an unzugänglichen Stellen an. USB-Schnittstellen bilden hierbei keine Ausnahmen. Durch häufiges An- und Abstecken besteht die Möglichkeit, dass diese Ablagerungen die Anschlußkontakte verschmutzen oder so stark abgenutzt wurden und hierdurch Kontakt- und Erkennungsprobleme hervorgerufen werden. Eine vorsichtige Reinigung der Anschlußkontakte kann hier abhilfe schaffen. Das Fehlerbild tritt jedoch eher seltener auf, als es in der Öffentlichkeit kolportiert wird. Do-It-Yourself Tipps werden gerade im Online-Bereich sehr gerne gegeben, denn Sie generieren Klicks. Das sollte man nicht vergessen.

Die Fehlerbilder durch Verschmutzungen an den Anschlußkontakten reichen von:

  • Einer kompletten Nicht-Erkennung
  • Zugriff auf die Datenebene, jedoch fehlerhafte Darstellung von Datei- und Ordnernamen, bzw. "Datei kann nicht geöffnet werden"-Meldungen
  • Starke Hitzeentwicklung bei der kein Zugriff auf die Daten des Sticks mehr möglich ist und dieser sehr heiß wird

Greifen diese Maßnahmen nicht, dann bleibt nur noch der Gang zu einem professionellem Labor um den USB Stick reparieren zu lassen. Achten Sie dabei darauf was man Ihnen erzählt oder verspricht. Die üblichen Suggestionen die man so antrifft und einen vorsichtig machen sollten sind:


Datenrettung von USB Stick oder SD-Karte im "Reinraum"

Datensticks sind "gekapselte Systeme", dafür benötigt man zwar eine saubere Arbeitsumgebung, ein Reinraum zur USB Stick Datenrettung ist hierfür jedoch gänzlich überflüssig.


Retten defekter / kaputter Sticks zum Festpreis

Flash-Datenspeicher unterliegen keinen einheitlichen Standards, zudem gibt es eine enorme Fragmentierung an unterschiedlichen Chip-Designs und unterschiedlicher Komplexität der Verschlüsselungsalgorithmen mit denen die Daten, seitens des Conrollers, auf dem internen Speicher verteilt werden. Hier mit einem Festpreis zu werben ist eher ein Indiz dafür, dass man lediglich die Analysegebühr vom Kunden abkassieren will. In der Regel arbeiten die meisten seriösen Rettungsunternehmen mit Preisspannen oder verzichten gänzlich auf die Nennung von Kosten oder Preisen zur Rettung von kaputten Sticks.

Unten abgebildet: Links ein USB Stick in herkömmlicher Bauform, rechts ein USB-Stick als Monolith. Kann man bei einem herkömmlichen Stick noch die Komponenten einzeln sehen, definieren und zuordnen, so sind diese bei einem Speicherstift mit monolithischer Chip-Architektur komplett in einem Chip integriert, inkl. des Controller-Chips. Der Zeit- und Ressourcentechnische Aufwand für die Rettung von Monolithsticks ist sehr hoch und steht in keinerlei Verhältnis zu den Rettungspreisen von konventionellen Speichersticks.

Standard USB und Monolith-USB im Vergleich

Vorsicht bei Angaben von Erfolgsraten bei der Rettung von >90%

Die Angabe sogenannter Erfolgsraten von über 90% sind marketingtechnischer Unfug. Gerade bei USB-Sticks der Hersteller Kingston und SanDisk gibt es eine Vielzahl von Modellen die schlichtweg für niemanden zu retten sind. Es gibt nicht wenige Unternehmen im Markt die Probleme damit haben zugeben zu müssen, dass sie nicht alles retten können. In der Regel verraten diese Unternehmen Ihnen auch nicht wie diese >90 % zustande kommen oder was man so als "Erfolg" definiert, denn "Erfolg" definieren solche Unternehmen anders als es ein Kunde tun würde.


Gute Aussichten bei der Wiederherstellung defekter Dateisysteme
Alle logischen Beschädigungen lassen sich in der Regel recht gut retten. Hierzu zählen:
  • Beschädigung am Dateisystem
  • Wiederherstellung vormals gelöschter Dateien, Ordner oder Partitionen
  • Instandsetzung von defekten Administrationsdaten und Nutzerdaten
  • fehlerhaften Sektoren

Die Rettung von solchen Beschädigungen am Dateisystem eines Datensticks lassen sich in den meisten Fällen mit den jeweiligen Bordmitteln jedes Betriebssystems lösen. Dennoch sollte man vorm Durchlauf solcher Reparaturprogramme eine sektorbasierte Kopie des Speichersticks anfertigen. Gerade weil hierbei, seitens des Betriebssystems, massive Eingriffe in die vorhandene Datenstruktur des Sticks vorgenommen werden.
Diese Eingriffe können bei bestimmten Szenarien auch den gegenteiligen Effekt hervorrufen und eine vorhandene Beschädigung sogar noch verschlimmern. Damit man nicht in eine solche Situation gerät empfehlen wir grundsätzlich vor jeder Do-It-Yourself Maßnahme eine sektorbasierte Kopie des Datenträgers durchzuführen.


Von welchen USB Stick Herstellern retten wir die Daten ?

Grundsätzlich retten wir von allen Herstellern die Daten, je nach Marktanteil, gibt es jedoch viele Hersteller mit denen wir es häufiger zu tun haben, wie z.B.:

  • SanDisk
  • Kingston
  • Transcend
  • Verbatim
  • Hewlett Packard / HP
  • Sony
  • Lexar
  • CnMemory
  • Intenso
  • Toshiba
  • Samsung
  • Hama
  • Platinum
  • Leaf
  • Good Ram
  • Philips
Sie haben noch Fragen ?

Datenrettung ist ein komplizierter und beratungsintensiver Prozess. Wir beraten Sie gerne telefonisch unter Tel. 0234 - 962 90 390.
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